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18.10.2016
Kleines Kaufhaus wird schließen
Sammelstelle der Hörsteler Flüchtlingshilfe
Kleines Kaufhaus wird schließen

Sammelstelle der Hörsteler Flüchtlingshilfe


Montag, 17. Oktober 2016 - 18:11 Uhr
von Stephan Beermann
IVZ Aktuell

Das kleine Kaufhaus an der Münsterstraße in Riesenbeck – einer Sammelstelle der Hörsteler Flüchtlingshilfe für Sachspenden – schließt am Monatsende mit einem Flohmarkt für jedermann. Die Schließung hängt eng zusammen mit dem für November geplanten Abbau der Notunterkunft auf dem ehemaligen Flugplatzgelände in Dreierwalde.

HÖRSTEL. Früher als erwartet, werden die letzten Gäste die Notunterkunft auf dem ehemaligen Fluplatz Dreiewalde verlassen, nämlich bereits Ende Oktober. Das bestätigten Montag die DRK-Betreuungsdienste, die im Auftrag der Bezirksregierung die Einrichtung betreiben.

Derzeit sind dort 180 Menschen untergebracht. Angelegt war die Notunterkunft für bis zu 700 Menschen – eine Zahl, die im Laufe des Jahres zu keinem Zeitpunkt erreicht wurde. Ab Anfang November soll die Notunterkunft wieder abgebaut werden, so das DRK.

Damit einher geht die Auflösung der Sammelstelle für Sach- und Kleiderspenden an der Münsterstraße in Riesenbeck. Die Bezirksregierung hatte die Halle angemietet und der Hörsteler Flüchtlingshilfe unter dem Dach der St.-Reinhilids-Gemeinde zur Verfügung gestellt. Seither haben Hörsteler Bürger (und andere) in vorbildlicher Weise herbeigeschafft, was sie nicht mehr benötigten: Bekleidung, Spielzeug, Möbel, Haushaltsgegenstände, Fahrräder, Bücher, Gesellschaftsspiele und vieles mehr. Davon sollten vor allem die Gäste der Notunterkunft profitieren. Aber auch diejenigen, die bereits als Flüchtlinge anerkannt waren und sich im Stadtgebiet ein neues Zuhauses aufbauen. „Beim Bezug der ersten eigenen Wohnung hat das auf jeden Fall ganz viel gebracht“, bestätigt der Leiter des Hörsteler Sozialamts, Dieter Ostkamp, und weiter: „Hier wurde mit viel Herzblut viel geleistet.“

Die Schließung der Einrichtungen hängt damit zusammen, dass die zu Jahresbeginn erwarteten hohen Flüchtlingszahlen nicht eingetreten sind. Anfang Oktober, so Ostkamp, befinden sich im Hörsteler Leistungssystem nach dem Asylleistungsgesetz 220 Personen. Nicht damit eingerechnet sind die Menschen, die bereits als Flüchtlinge anerkannt sind und in Hörstel ihren Wohnsitz haben. Weitere Details zur Situation will der Sozialamtsleiter in der nächsten Ratssitzung (2. November, 17 Uhr) vorstellen.

Nun ist die Lagerhalle an der Münsterstraße aber immer noch recht gut gefüllt mit vielen teils hochwertigen Gegenständen. Deshalb hat sich das ehrenamtlich arbeitende Team unter der Leitung von Jutta Gladen dazu entschlossen, alle Interessierten zu einem großen Räumungs-Flohmarkt einzuladen. Dieser ist vorgesehen am Freitag, 28. Oktober, von 14 bis 18 Uhr. Möglichst alle gesammelten Güter sollen gegen eine Spende veräußert werden. Verschenkt wurden die Sachspenden übrigens zu keinem Zeitpunkt. „Wir haben immer eine kleine Spende genommen, auch von den Flüchtlingen. Das war hier ein richtig kleines Kaufhaus“, berichtet Jutta Gladen. Es war sogar mehr als ein Kaufhaus: „Dies ist auch ein beliebter Ort der Begegnung.“ Und welche Gegenstände waren besonders begehrt? Jutta Gladen muss nicht lange überlegen: „Fahrräder! Die gingen raus wie geschnitten Brot.“ Ebenso Mobiliar für die erste Wohnungseinrichtung. Eingestellt wird auch die von Ulrike Pelster betreute Homepage „suche - biete“ der Flüchtlingshilfe.

Ein ganz dickes Lob hat Jutta Gladen für die rund zwölf Helferinnen und Helfer, die viel Zeit investierten, damit das Kaufhaus attraktiv und das Angebot übersichtlich bleibt. Gerade weil stets alles so aufgeräumt war (und ist), sind viele Besucher gern gekommen. Übrigens nicht nur Menschen aus Hörstel, sondern auch aus den Nachbarkommunen. Auch die Zusammenarbeit mit den Sozialkaufhäusern in Ibbenbüren und Rheine habe sehr gut geklappt. Was am 28. Oktober beim Flohmarkt keinen Käufer findet, soll diesen Einrichtungen zukommen.



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