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Im Einsatz wird gehandelt!
Wenn Menschen oder Tiere aus Notlagen befreit, Brände gelöscht, Verletzte oder Kranke versorgt werden, wenn in Notfällen geholfen wird, dann ist für Gefühle keine Zeit.
Es gibt kaum eine berufsmäßige oder ehrenamtliche Helfergruppe, die mit soviel Leid, Sterben und Tod konfrontiert wird wie Feuerwehrleute und Rettungskräfte.
Feuerwehren und Rettungskräfte kommen immer wieder zum Einsatz, wenn der Rahmen funktionierender Normalität verlassen wird.
Mit großer technischer Professionalität erledigt man als Einsatzkraft dann seine Aufgabe,
- für die man seine Bereitschaft erklärt hat,
- für die man ausgebildet wurde,
- die man trainiert hat,
- ohne die eine erfolgreiche Arbeit nicht möglich ist,
nämlich Betroffenen in Not zu helfen.
Und doch lässt sich einiges so einfach nicht wegstecken.
Die Bilder holen Dich ein!
Nicht nur spektakuläre große Einsätze, auch alltägliche Routineaufgaben können Eindrücke hinterlassen, die immer wieder hochkommen und nicht so schnell zu verarbeiten sind.
Man wird konfrontiert mit:
- entsetzlich verstümmelten oder verbrannten Menschen
- sterbenden Menschen
- erfolgloser Reanimation von Kindern und Erwachsenen
- plötzlichem Kindstod
- Opfer sinnloser Gewalt und Folgen von Kriminalität
- Massenunfällen, zum Teil bei extremen Witterungseinflüssen, wo auch die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht
- Suizidenten
- der Tatsache, dass unsere Hilfe trotz aller Anstrengung zu spät kommt
und vielen anderen belastenden Ereignissen.
Zweifeln braucht man dann nicht an seiner fachlichen Qualifikation.
Aber es belastet, wenn man manchmal nur ohnmächtig zusehen kann, dass so etwas in unserer Hochtechnisierten und zivilisierten Welt möglich ist.
Wenn es einfach zu viel wird ...
Solche Einsätze können ganz heftig "an die Nieren gehen".
Eines ist allen gemeinsam: Man behält die Bilder, die sich da geboten haben, ganz prägnant in Erinnerung. Man kann unter Umständen nach Jahren noch jede Einzelheit wiedergeben. Ganz besonders erschwerend wirkt, wenn Kinder oder eigene Kameraden betroffen sind.
Die erlebten Bilder brennen sich in die Seele ein. Das ist eine natürliche Reaktion.
Problematisch wird es, wenn man des Nachts die Erlebnisse als Alpträume wieder erlebt, wenn am Tag diese Szenen unkontrolliert erscheinen und wenn dieses mit Stressreaktionen, Unruhe, Herzrasen, Schweißausbrüchen oder Angstzuständen einhergeht.
Wenn die Konfrontation mit einem Extremerlebnis solche oder ähnliche Spuren hinterlässt und alles nicht mehr so ist, wie vor dem Einsatz, ist dieses kein Grund zur Panik.
Viele dieser Reaktionen lassen sich durch Gespräche während bzw. nach dem Einsatz beeinflussen.
Doch diese Erlebnisse kann und will man oft aus verständlichen Gründen nicht mit seinen Familienangehörigen besprechen; es würde häufig auch deren Belastung nach sich ziehen.
Die Kollegen am Arbeitsplatz und der Freundeskreis scheiden ebenfalls als Gesprächsbasis meistens aus.
Einsatznachbesprechungen bewegen sich eigentlich immer nur im Rahmen einer technischen Qualitäts-Rückschau.
Unsere Arbeit braucht aber auch weiterhin menschliche Qualitäten, starke Helfer. Stark sein heißt für uns nicht nur, seinen Körper zu trainieren, sondern auch, sich mit seelischen Belastungen bewusst und konstruktiv auseinanderzusetzen. Oft helfen schon Gespräche mit bestimmten DRK - Einsatzkräften oder Einsatzleitern. Es kann befreien und erleichtern, eigene Belastungen einfach mal anzusprechen und damit kurzfristig "Druck abzulassen".
Doch für ein ausführliches Gespräch fehlt im Arbeitsaltag oft die Gelegenheit.
Wir haben Zeit für dich!
Wir, das sind häufig die örtlichen Pfarrerinnen oder Pfarrer, die Kontakt mit den Feuerwehren und Hilfsorganisationen pflegen, das sind häufig Notfallseelsorger, die im regionalen Bereich tätig sind, das sind ganz bestimmt die "Fachberater Seelsorge".
Der Landesfeuerwehrverband Nordrhein-Westfalen hat in Zusammenarbeit mit den Kirchen und dem Innenministerium NW ein Konzept entwickelt, nach dem die psychosoziale Betreuung von Einsatzkräften durch die „Fachberater Seelsorge" in den Feuerwehren und Hilfsorganisationen wahrgenommen werden kann.
Durch die Einbindung dieser Fachberater in Ausbildung, Einsatz und Nachsorge bei belastenden Ereignissen soll erreicht werden, dass
- das Thema "seelische Belastungen Einsatz" bewusst angesprochen
- zum offenen Umgang mit seelischen Belastungen angeregt wird,
- seelische Belastungen als etwas Normales akzeptiert werden,
- Wege und Möglichkeiten aufgezeigt werden, die es uns ermöglichen, unsere Belastungen wirksam und sinnvoll zu bearbeiten.
Die Fachberater Seelsorge kennen unsere Arbeit, zudem sind sie für ihre Tätigkeit besonders ausgebildet.
Aber jede Einsatzkraft hat auch die Möglichkeit, sich direkt an die Fachberater Seelsorge zu wenden. An alle Einsatzkräfte richtet sich dieses Angebot!
Die Fachberater arbeiten
- vertraulich
- verschwiegen
- unbürokratisch
- ohne Kosten für Sie!
- ohne lange Wartezeit!
- auf Wunsch anonym!
Unser Ziel ist es, dass Sie binnen 24 Stunden Ihr erstes Gespräch vereinbaren können!
Anforderung über:
Leitstelle Kreis Steinfurt - Rheine |
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DRK-Ortsverein Dreierwalde e.V. |
An der Aa 5
48477 Hörstel
Tel.: 0 59 78 / 12 02
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